Ein neues biologisches Konzept zur Therapie des Prostatakarzinoms


Die kombinierte Anwendung von Prostatakurzwellenhyperthermie, regionaler Tiefenhyperthermie sowie Ganzkörperhyperthermie, ergänzt durch eine hochdosierte Mistelinfusionstherapie, stellt ein Novum in der biologischen Behandlung des Prostatakarzinoms dar.

Das Spektrum der therapeutischen Maßnahmen, die üblicherweise beim Prostatakarzinom eingesetzt werden, reicht von einer einfachen Hormonblockade bis hin zur totalen Prostatektomie, Chemotherapie und Bestrahlung oder auch Kombinationen der genannten Möglichkeiten. Liegen bereits Metastasen vor, werden teilweise auch knochenaufbauende Wirkstoffe wie z. B. Pamidronsäure gegeben. Trotz dieser z. T. mit erheblichen Nebenwirkungen verbundenen Interventionen steht der Arzt oft vor dem therapeutischen Aus, etwa wenn sich eine Hormontaubheit einstellt bzw. die Chemotherapie nicht mehr greift.

Dem gegenüber steht der dringende Wunsch vieler Patienten nach einer schonenden Therapie, bei der Kontinenz und möglichst auch Potenz erhalten bleiben und eine Chemotherapie vermieden wird. Diesem Wunsch kann man allerdings meist nur dann mit gutem Gewissen entsprechen, wenn ein für den jeweiligen Fall hinreichend effektives Verfahren zur Wahl steht.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Auch die im Folgenden vorgestellte Vorgehensweise ist kein Wundermittel und schließt konventionelle Methoden keinesfalls aus. Sie zeigt aber neue Wege auf, welche plausibel erscheinen, und ist durch erste Erfahrungen bestätigt.

Kombination

Ähnlich wie bei anderen Tumorarten nehme ich auch beim Prostatakarzinom eine Bündelung sich logisch ergänzender Maßnahmen im Sinne einer bioelementaren Kombinationstherapie vor. Zum Einsatz kommen dabei:

Die Prostatahyperthermie dient dabei dem direkten Angriff auf die Prostatakarzinomzelle, die loko-regionale Tiefenhyperthermie erfasst die anatomische Umgebung der Prostata, z. B. Lymphknoten, und die Ganzkörperhyperthemie richtet sich gegen Mikrometastasen bzw. manifeste Metastasen. Die körpereigene Abwehr wird zusätzlich unterstützt durch die hoch dosierte Mistelinfusionstherapie sowie flankierende Maßnahmen.

Dieses Konzept kann sowohl zu Beginn einer Erkrankung als auch im manifesten Stadium in Ergänzung zu schulmedizinischen Maßnahmen oder nach Therapieversagen eingesetzt werden. Auch bei einem lediglich vermuteten Beginn (z. B. PSA im Grenzbereich) erscheint der Einsatz sinnvoll.

Häufig liegt bereits eine Hormonblockade vor, so dass das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkt ist. In jedem Fall müssen aber immer auch herkömmliche Therapiemaßnahmen mit dem Patienten diskutiert werden.

Bislang wurden mit diesem Verfahren bei 50 Patienten sehr gute Erfahrungen gemacht; die Ergebnisse sollen demnächst detailliert veröffentlicht werden. Die positiven Effekte reichen von einer anhaltenden Senkung des PSA-Wertes (ohne zusätzliche Hormonblockade) bis hin zu in CT oder Kernspin messbaren Rückgängen von Metastasen. Bei drei Patienten konnte das Fortschreiten der Erkrankung allerdings nicht verhindert werden. Das Verfahren wird weiterentwickelt und lässt auf noch positivere Ergebnisse hoffen.